Die Gamestar thematisiert die Abstrusitäten der deutschen Zensurpraxis
Mancherorts werden Magazine und Zeitschriften bereits mental zu Grabe getragen, weil sie nicht mehr zeitgemäß seien. Digitalen Publikationen im Web gehöre, so hört man dann, die Zukunft. Meiner Meinung nach kann man dankbar sein, dass zum Beispiel die ->Gamestar immer noch ein gedrucktes Heft produziert. Während im Internet eher kurz und prägnant formuliert wird, nicht zuletzt auch um langwieriges Scrollen zu vermeiden, hat das Printmedium die Chance, auch komplexere Zusammenhänge übersichtlich auszuführen.
So bietet die Gamestar in ihrem Reportteil auch heute noch regelmäßig einen journalis-tischen Einblick in die Hintergründe und die Kultur um Videospiele. Seit das Hamburger Magazin ->GEE das Printfeld für hochwertigen Spielejournalismus wegen ihrer App bei iTunes geräumt hat, ist dies im deutschsprachigen Raum leider sehr rar geworden.
In Ausgabe 6/14 findet sich wieder ein lesenswerter Report, der sich dieses Mal mit der Zensurpraxis verfassungsfeindlicher Symbole in Deutschland befasst. Unter dem Titel „Hakenkreuze. Im Fernsehen normal, auf dem Bildschirm verboten“ (S.100-106) schreibt Dennis Kogel darüber, wie eine gerichtliche Entscheidung von vor mehr als zwanzig Jahren noch immer die Bewertung von Videospielen unter dem Auge der Zensur bestimmt. Daran ist einiges außerordentlich merkwürdig…