Schlagwort-Archive: Pädagogik

NEWS: Hab ich’s doch gesagt…

Ein unterhaltsames Video von Extra Credits untermauert meine Positionen zu Quest Design in MMOs

Meine Artikel enthalten gewöhnlich eine Menge zu lesen. Das gefällt nicht jedem. Besonders, wenn ich grundsätzliche Phänomene von Videospielen oder der Spielebranche beschreibe oder auf (geschichts)wissenschaftliche Zusammenhänge hinweise, muss ich oft sehr ausführlich werden, um dem breiten Spektrum meiner Leser die zum Verständnis nötigen Hintergründe zu liefern. Denn diese kommen zum Einen zwar aus dem Games-Bereich, zum Anderen aber aus der Wissenschaft, der Politik oder der Pädagogik.

httpvh://youtu.be/ur6GQp5mCYs
Das Design der Aufträge von The Secret World ist wegweisend, findet auch das Team von Extra Credits. (Quest Design II – How to Create Interesting Quests in MMO and RPG Worlds / Kanal Extra Credits via Youtube)

Wem meine Artikel nun zu viel Text enthalten, dem werden nun zumindest wesentliche Bestandteile meiner Auffassungen zum grandiosen Questdesign von ->The Secret World in einem sehr kurzweiligen Video von ->Extra Credits anschaulich gemacht. Zu dem Massively Multiplayer Online Role-Playing Game (MMORPG) von ->FunCom habe ich neben vielen anderen Elementen sehr detailliert auch die Aufträge und ihre Strukturen beleuchtet. Lesen Sie gerne hierzu ->INNOVATION: Da wohnt doch was im Schrank vom 5. Oktober 2012 oder ->KOMMENTAR: Totengräber verborgener Welten vom 20. Januar 2014.

In wöchentlichen Episoden thematisiert das Team von ->Extra Credits jeden Mittwoch verschiedene Aspekte der Entwicklung von Videospielen, der Branche, ihrer Trends und Spielmechaniken auf seinem ->gleichnamigen Kanal bei Youtube.

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IN EIGENER SACHE: Morgendämmerung

Anbruch einer neuen Zeit für mich, für dieses Blog und für den Fachbereich Geschichte

Noch vor einem Vierteljahr schrieb ich in meinem Fazit über die letzten fünf Jahre, in denen ich dieses Blog bereits verfasse, dass es zu einem echten Jubiläum wenig Grund zum Feiern gebe (->IN EIGENER SACHE: Verbündete in dünner Luft vom 7. Januar 2014). Vielen Problemen, die ich sowohl in der Games-Branche als auch in der wissenschaftlichen Beschäftigung mit Videospielen sehe und in persönlichen Gesprächen oder offiziellen Vorträgen immer wieder artikuliert habe, sei nur sehr zäh und schleppend beizukommen. Es war kein besonders euphorisches Fazit von fünf Jahren Arbeit, wie man sich denken kann.

Im Verhältnis der Branche zu Forschung und Lehre liegen diese Schwierigkeiten jedoch nicht daran, dass etwa die Berührungspunkte zwischen den Bereichen zu gering wären. Seit Jahren zeigen neben den Medienwissenschaften auch Disziplinen wie die Pädagogik, die Psychologie, die Wirtschaftswissenschaften und die Soziologie, dass es an Videospielen sehr wohl viel zu untersuchen und zu lernen gibt. Auf der anderen Seite prägen diese Wissenschaften bei den Entwicklern durchaus auch das Design der Benutzerführung, Wirtschaftssysteme in Simulationen oder die Hierarchien kaskadierender Lernprozessen.

Abb.: Eine Tür in eine ereignisreiche Zukunft wurde aufgestoßen - die Aussichten sind in unserem neuen Büro im Herzen des Universitäts-Viertels schon mal nicht schlecht (Abb. eigenes Foto)
Abb.: Eine Tür in eine ereignisreiche Zukunft wurde aufgestoßen – die Aussichten scheinen in unserem neuen Büro im Herzen des Universitätsviertels schon mal nicht schlecht (Abb. eigenes Foto)

Ausgerechnet aber die historische Wissenschaft hat hier einen schweren Stand – und das, obwohl eine große  Mehrzahl aller Videospiele über historische Inhalte inszeniert wird. Dieses Manko aber liegt nicht nur an den Entwicklern, Publishern und anderen Akteuren in der Gamesbranche, sondern vor allem auch an einer kuriosen Selbstbeschränkung der historischen Fachwissenschaftlern selbst, die Videospiele als Quelle und Publikationsform gering schätzen, vorschnell mit dem Medium Film gleichsetzen oder auch schlicht – und das ist eine erstaunliche Vielzahl – keinerlei Kenntnisse über Videospiele als Gegenstand besitzen.

Mit meiner Anstellung als Wissenschaftlicher Mitarbeiter im Arbeitsfeld Public History, schenkt mir seit dem 1. April dieses Jahres der Fachbereich Geschichte der Universität Hamburg großes Vertrauen, diese Defizite in den nächsten drei Jahren eigenhändig abzubauen. Neben meinen anderen Erfahrungsbereichen aus  bisherigen, beruflichen Tätigkeiten werde ich Studierende in Videospiele mit historischen Anleihen einführen, die Chancen und Risiken des Berufsfeldes aufzeigen, Rahmenbedingungen der Spiele-Entwicklung und verschiedene Formen von Prozessen und Vermittlungsmethoden in diesem Medium verdeutlichen.

Aber auch darüber hinaus stehen einige Überraschungen bevor, die mich nun doch geradezu euphorisch meiner neuen Tätigkeit entgegenfiebern lassen. Wie viel ein Vierteljahr doch ausmachen kann…

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IN EIGENER SACHE: The End is Here

Wo liegt der Anfang in einem Ende?

In den letzten Monaten, besonders aber seit August, ist es auf meinem Blog sehr ruhig zugegangen. Bis Ende September habe ich an der Universität Hamburg in einem historischen ->Forschungsprojekt gearbeitet, dessen Abschlussprodukt eine Edition mittelalterlicher Hamburger Urkunden ist. Diese fertigzustellen, hat meine gesamte Aufmerksamkeit erfordert – weit in die Nacht und in die Wochenenden hinein. Was nun in wenigen Wochen erscheinen wird, ist meiner Ansicht nach sehr gelungen. Gut, ich bin da sicher nach all dem Arbeitseinsatz auch parteiisch.

Hinzu kommt, dass ich mit dem Ende des Projektes erstmals überhaupt arbeitslos werde, obwohl ich seit mehr als einem Jahr daran gearbeitet hatte, weitere Finanzquellen für Anschlussprojekte aufzuschließen. Leider hat weder das funktioniert, noch konnte ich einen weiteren Lehrauftrag ergattern. Es sieht danach aus, als wäre es Zeit, im Rahmen dieser Zäsur einmal gründlich über alle akademischen Aktivitäten nachzudenken.

Dazu gehört für mich auch die Frage, ob ich mit meiner Dissertation in so einem wissenschaftlichen Berufsumfeld überhaupt fortfahre. Zwar denke ich, dass meine Arbeit eine wesentliche Bedeutung für die Geisteswissenschaft hat. Mangelndes Selbstbewusstsein hat man mir noch nie nachgesagt. Wenn allerdings die Finanzierung dafür nicht da ist, muss man als Vater zweier Kinder irgendwann Konsequenzen ziehen.

Dieses Blog ist im wesentlichen deswegen entstanden, um wichtige Entwicklungen der Videospiele-Branche zu beleuchten, die in meiner Doktorarbeit keinen Platz finden, und dennoch wichtig für das Verständnis von Mechaniken, Prozessen und Akteuren bei Videospielen sind. Somit gehört auch dessen Existenz in den Bereich der Überlegungen zu meiner gegenwärtigen Neuorientierung.

Da mich aber die Leidenschaft der Videospiele mit einem speziellen Blick auf Innovationen und aus historischer wie didaktischer Perspektive nur wegen der obigen Gründe nicht verlassen wird, werde ich mit dem Blog in jedem Fall fortfahren. Ich denke, noch immer beschäftigen sich zu wenige Wissenschaftler abseits von Pädagogik, Sozial- und Wirtschaftswissenschaften mit den Chancen von Games. Es verbindet mich mit Videospielen und der Branche eine persönliche Faszination und Neugier, mittlerweile auch erhebliches Wissen.  Und Forscher ist man entweder aus charakterlicher Veranlagung oder eben nicht.

So stellt sich für mich nicht die Frage, ob ich die Arbeit an diesem Blog weiterführen werde, sondern wohin die Arbeit an den Beiträgen führen wird. Liegt hier ein neuer Anfang? Genug zu berichten gibt es in jedem Fall. Ich hoffe, dies in nächster Zeit wieder in erhöhtem Takt tun zu können.

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DGBL: Das Ende der Finsternis (Teil 1)

Potenziale mittelalterlicher Inszenierungen in digitalen Spielen


>>>Teil 1: Geschichte und die Forschung an Digitalen Spielen
>>>Teil 2: Die Schwierigkeiten mit der Geschichte als Inhalt
>>>Teil 3: Inszenierung militärischer Strategie
>>>Teil 4: Inszenierung wirtschaftlichen Aufbaus
>>>Teil 5: Inszenierung individueller Narration (in Vorbereitung)
>>>Teil 6: Inszenierungen des Mittelalters – Ein Zwischenfazit (folgt)

Der erste Teil dieses Beitrags befasst sich mit dem angespannten Verhältnis von historischer Forschung und Videospielen, die Historisches inszenieren.


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NEWS: Von Crytek kannste was lernen

Crytek ermöglicht kostenlose Nutzung der neuen Game-Engine für Ausbildungsstätten

Mit Macht in die Branche eingeschlagen
2004 überraschend kraftvoll in die Branche eingeschlagen

Nachdem sich das deutsche Entwicklerstudio -> Crytek einen Namen mit State-of-the-Art-Shooterspielen auch auf internationaler Ebene gemacht hat, entwickelte es über Jahre auch das Grundgerüst ihrer Spiele weiter – die sogenannten -> CryEngines. Zahlreiche Kunden hat das Unternehmen seither gewinnen können, die dieses Grundgerüst für die Entwicklung eigener Spiele einkaufen.


Die bislang vollkommenste Videospiele-Engine umfasst neueste optische Technologien, physikalische Effekte und Künstliche Intelligenz

Mit der nächsten Generation ihrer grafisch extrem eindrucksvollen Engine will Crytek auch den akademischen Bereich unterstützen: für Ausbildungsgänge wird die Engine kostenlos erhältlich sein. Denkbar wird damit auch die Anwendung hochaktueller Spieletechnologie für Educational Games oder Lehr-Lern-Umgebungen… NEWS: Von Crytek kannste was lernen weiterlesen