Respawn versetzt mit einem Reboot von Medal of Honor in eine neue Qualität von VR-Gameplay
Den Markt der Virtuellen Realität (VR) und seine Technologien beobachte ich schon seit geraumer Zeit. Dass er in diesem Blog nur selten thematisiert wurde, liegt daran, dass die meisten Anwendungen bislang eher Technologie-Demos waren – und zwar auf allen verfügbaren Headsets. Die Spiele und „VR-Erfahrungen“ zeigten Potentiale, waren mit ihrer geringen Dauer und beschränktem Gameplay jedoch sowohl spielerisch, als auch aus historischer Perspektive nur mäßig interessant.
Mehr Begeisterung sowohl aus technischer als auch aus historischer Perspektive löst nun das Reboot eines Klassikers der Weltkriegsshooter aus: Mit ->Medal of Honor: Above and Beyond werkelt das erfahrene Studio ->Respawn Entertainment für ->Electronic Arts an einem VR-Shooter, der die Bezeichnung „Spiel“ zurecht trägt. Jüngst schlug überraschend ihr ->Apex Legends mit Wucht in den Markt der ->Fortnite-Klone (Battle Royale) ein. Die Entwickler schufen mit ->Titanfall eine schnelle Shooterreihe in einem Science-Fiction-Setting und haben selbst eine interessante Entstehungsgeschichte (siehe ->INNOVATION: Sturz der Titanen, in KEIMLING vom 21.5.2014).
Mit ‚Medal of Honor: Above and Beyond‘ scheint bei Respawn Entertainment eine neue Qualität von VR-Spiel für die Oculus Rift zu entstehen. (Medal of Honor: Above and Beyond Trailer- Oculus-Exklusive VR Shooter (Respawn), in Kanal Upload VR via Youtube 25.9.2019)
Respawn strebt einen Triple-A-Shooter an, was für das Segment der Virtuellen Realität wirklich eine bemerkenswerte Ansage ist. Hätte diese vollmundige Ankündigung ->Electronic Arts selbst vorgenommen, hätte mich das eher skeptisch abwinken lassen. Dass ->Respawn sich dafür selbst prominent aus der Deckung wagt, lässt mich Vertrauen vorschießen. Erstmals scheint hier nicht nur ein substantieller Shooter im Setting des Zweiten Weltkrieges für die ->Oculus Rift zu entstehen. Das offizielle Blog von Oculus nährt diese Hoffnung (siehe ->Respawn Entertainment Reveals the Future of VR with ‚Medal of Honor: Above and Beyond‘ – coming soon to the Rift Platform, in: Oculus Blog vom 25.9.2019). Das Spiel soll neben einer vollwertigen Kampagne auch mehrere Multiplayer-Modi aufweisen.
Die Wiederauferstehung der Marke als VR-Erfahrung folgt auf zwei sehr mäßige zeithistorische Ableger (->Medal of Honor (2010) und MoH: Warfighter (2012)). Dass EA diese Marke in die Hände von Respawn legt, lässt Hoffnung aufkeimen. Endlich könnte eine Plattform der Virtuellen Realität eine ähnlich einschneidende Zäsur für die Branche erzeugen, wie es seinerzeit 1999 der Shooter ->Medal of Honor auf der ersten ->Playstation war. Mir eindringlicher in Erinnerung ist das Debut auf dem PC mit ->Allied Assault 2002. Zusammen mit ->Battlefield 1942 (2002) und ->Call of Duty (2003) reiht sich Medal of Honor in die Trinität ein, welche die Standards der Militärshooter in den vergangenen 20 Jahren prägte. Eine interessante Fußnote dieser Geschichte ist, dass Vince Zampella, der heutige Chef von Respawn, 2003 als Producer für Allied Assault verantwortlich zeichnete. 2020 soll der Shooter für Virtuelle Realität auf der Plattform ->Oculus Rift erscheinen.
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