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NEWS: Schöne Bescherung

Für mehr Geist der gegenwärtigen Weihnacht

Diese Weihnachten und den Jahreswechsel werde ich wohl nicht viel spielen, weil ich die Festtage vor allem mit meiner Dissertation begehen werde. Denn die soll im kommenden Frühsommer endlich fertig sein. Daran will ich mich nicht nur halten, weil alle Befunde vorliegen und aus den Fragmenten „nur“ noch der Fließtext zusammengesetzt werden will. In den letzten Jahren entstand mit dem ->Arbeitskreis für Geschichtswissenschaft und digitale Spiele (AKGWDS) ein Netzwerk im deutschsprachigen Raum, in dem so einige Kolleginnen und Kollegen noch viel mit mir und der Erforschung digitaler Spiele vorhaben. Und da dies auf Gegenseitigkeit beruht, halte ich mich ran. So gerne ich mich solchen Projekten engagiere – ohne den Doktortitel geht es nicht mehr weiter.

Eine schöne Bescherung: zum Jahresende 2016 empfehle ich Ihnen Spiele, die mit historischen Zusammenhängen auftrumpfen. Genießen Sie friedlich und verspielt die Feiertage - ganz egal, ob Mann oder Frau, alt oder jung, farbig, weiß oder bunt, oder auch android. (Abb. eigenes Foto, Playmobil, Sammlung meiner Kinder)
Eine schöne Bescherung: zum Jahresende 2016 empfehle ich Ihnen Spiele, die mit historischen Zusammenhängen auftrumpfen. Genießen Sie friedlich und verspielt die Feiertage – ganz egal, ob Mann oder Frau, alt oder jung, farbig, weiß oder bunt, oder auch android. (Abb. eigenes Foto, Playmobil, Sammlung meiner Kinder)

Das ist umso wichtiger, als dass sich im kommenden Jahr auch das Ende meiner befristeten Beschäftigung nähert. Mit großem Bedauern muss ich wohl hinnehmen, dass ich ab Anfang April in der Hamburger ->Public History nicht mehr das ->GameLab und die ->Ludothek weiterentwickeln kann. Den Studierenden und KollegInnen die Relevanz historischer Inszenierungen in digitalen Spielen näher zu bringen, war mir immer eine große Freude – und mir scheint, auch jenen. Zwar werde ich dank eines Lehrauftrages auch im Sommersemester einen Projektkurs betreuen, substantiell werde ich jedoch nicht mehr an einem der innovativsten Arbeitsbereiche in der gesamten ->Universität Hamburg mitentwickeln können.

Zusammen mit Thorsten Logge, dem von mir wissenschaftlich wie persönlich sehr geschätzten Chef und Kollegen, gelang es, so manches Projekt anzustoßen und zu realisieren. Das Ende einer so großartigen Zusammenarbeit in einem vor Erkenntnissen sprudelnden Fachbereich macht ein wenig traurig – eine schöne Bescherung. Aber ich gehe mal davon aus, dass auch anderen Orten meine Expertise nützlich sein wird. Möglicherweise hätte ja vielleicht eine andere Uni gern ein GameLab, zum Beispiel mit einem Studio für Virtuelle Realitäten. Wink, wink?! Na, wie siehts aus, Leuphana? Kiel? Bremen? Ich bin jedenfalls gespannt, wie es weitergeht. Ideen jedenfalls gehen mir so schnell nicht aus.

Doch, dass ich so viel wegen der Dissertation oder meiner Berufsperspektiven zu tun habe, heißt ja glücklicherweise nicht, dass es Sie vom Spielen abhalten muss. Ich habe erneut versucht, für Sie eine vielseitige Auswahl zusammenzustellen, mit der Sie sich auf verschiedenen Plattformen „zwischen den Jahren“ austoben können. Dabei können Sie sogar einige der besten historischen Inszenierungen des vergangenen Jahres ausprobieren: Irgendwo von den Schlachtfeldern des Ersten Weltkriegs über Hacker-Dystopien in San Francisco, einem neuen Ansatz für die Weltgeschichte der Zivilisationen und einem langen Bogen der Videospielegeschichte sowie dem buchstäblichen kolonialen Wahnsinn bis hin zu einem alten Bekannten –  für den ich nicht nur aufgrund meiner Dissertation ständig werbe – werden sie weiter unten schon fündig werden.

Nehmen Sie sich – ja, gerade die Skeptiker – ein wenig Zeit und befassen Sie sich wenigstens mit einem der herausragenden Versuche des letzten Jahres, Geschichte in Form eines digitalen Spieles zu inszenieren. Und das muss – bei dem rasanten Preisverfall am schnellebigen Markt digitaler Spiele – nicht einmal teuer sein. Sie werden überrascht sein, was Sie alles erleben können. Haben Sie ein paar schöne, verspielte Feiertage und kommen Sie gut ins nächste Jahr…

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NEWS: Aufgabenmosaik

Nach einem Winterschlaf mit Überlänge erhält „Cube World“ ein automatisiertes Questsystem

Normalerweise räume ich hier Updates und Patches von Spielen keinen Platz ein. Mir geht es um die strukturelle Anlage der Spielmechanik, narrative Konzepte und andere hintergründige Hingucker, die meist schon in den Grundversionen von Videospielen angelegt sind. Aber es gibt Ausnahmen – zum Beispiel bei Games, die schon im Entwicklungsprozess zu kaufen sind.

httpvh://youtu.be/XpB_A5carcQ
Nach langem Schweigen im prozeduralen Walde keimt mit dem Questsystem Hoffnung, dass Cube World doch noch eine Zukunft hat. (Cube World: Quests Preview / Kanal WollayFX via Youtube)

In diesem Fall handelt es sich um ein Update, dessen Trailer ich mit Jubel begrüßt habe. Gezeigt wird darin ein Entwicklungsschub bei dem deutschen Indieprojekt ->Cube World des zweiköpfigen Entwicklerteams von ->Picroma. Dabei handelt es sich um ein Spiel, das ähnlich wie ->Minecraft von ->Mojang eine prozedurale Welt erschafft (siehe ->INNOVATION³: Mindcraft vom 14. April 2011). Dies bedeutet, dass die Spielwelt und ihre Inhalte nicht von Entwicklerhand direkt gestaltet wurden, sondern automatisch durch Rechenoperatoren mit komplizierten Formeln. Ausprobiert habe ich es selbst und durchschwamm geduldig einen ganzen Ozean, um nach etwa einer halben Stunde einen ganzen neuen Kontinent zu entdecken. Ein atemberaubendes Paradies für Entdecker.

->Cube World bekommt ein System, welches automatisch Aufträge für den Spieler in der Landschaft verteilt. Üblicherweise werden solche Aufgaben als Quests bezeichnet. Damit macht das knuddelige Action-Rollenspiel in 3D-Würfeloptik, das an Spiele wie ->The Legend of Zelda: Wind Waker erinnert, einen erheblichen Schritt in Richtung einer glaubwürdigeren Spielwelt. Nun, fairerweise muss man darauf hinweisen, dass es sich bislang nur um eine Preview zu dem System handelt.

Entdeckt hatte ich das saarländische Kleinod sehr spät, im letzten Herbst. Danach kursierte schon bald das Gerücht, das Paar, das gemeinsam daran arbeitete, hätte die Entwicklung eingestellt. Auch wenn die Spielwelt prozedural generiert wird und mich mit meinem angeborenen Forschergeist zu stundenlangen Entdeckungsritten auf einem kleinen Collie animierte, war doch irgendwann die Luft raus aus dem Erlebnis. Es fehlte schlichtweg auf Dauer der Zweck, der Grund, um bösartigen Kreaturen die Mütze zu verbeulen – gerade weil das Spiel gehörig im Schwierigkeitsgrad schwankt.

Nach einem halben Jahr berohlicher Stille ist nun mit dem Questsystem klar, es geht weiter. Das beruhigt, weil man mit einem solchen Titel, der sich nochin der Entwicklung befindet, für 15€ nicht nur ein Spiel kauft, sondern auch Optionsscheine auf die Zukunft. Schon länger hatte ich mir vorgenommen, einen Beitrag zu der Indieperle zu schreiben. Immer jedoch kamen andere Themen dazwischen. Der aktuelle Patch schafft nun wesentliche Änderungen an der Spielmechanik und damit einen willkommenen Anlass, das Mosaik aus Entwicklungsstadien zusammen mit dem neuen Aufgabenteppich bald für einen Beitrag unter die Lupe zu nehmen.

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IN EIGENER SACHE: Respawn Point

Warum KEIMLING in verbessertem Gewand aus der eigenen Asche aufersteht

Schon gestern hatte ich gegen Nachmittag verkündet, dass eine ursprünglich nicht beabsichtigte Totalmodernisierung über meinen Blog hereingebrochen ist. Diese Aktion als spontan zu bezeichnen, ist nicht weniger als ein Euphemismus, sollte doch ursprünglich nur WordPress upgedatet werden. Lange hatte ich mich davor gescheut, weil ich Probleme befürchtete, durch die lange Wartezeit habe ich sie nun wahrscheinlich selbst mit verursacht.

Beim gescheiterten automatischen Update-Prozess entstanden sehr viele Darstellungsfehler, welche dieses Blog völlig unbenutzbar werden ließen. Es führte kein Weg daran vorbei eine saubere Neuinstallation vorzunehmen. Die nun aktuelle Version des Blogsystems löst damit eine quasi historische Installation der Stufe Zwei-Sieben-Sonstwas ab, die sich in Vielem wirklich überlebt hatte.

Nachdem ich nun den gestrigen Tag damit zugebracht habe, bei dem neuen Design-Thema ungefähr wieder die liebgewonnene vorherige Optik herzustellen, bin ich sehr zufrieden, diesen Schritt nun endlich gemacht zu haben. WordPress ist sehr viel komfortabler geworden und lässt sich nun noch einfacher und modularer auf die eigenen Bedürfnisse abstimmen. Entdecken Sie im Folgenden, was sich konkret für Sie verbessert hat…

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