NEWS: Kostenloses Monsterschlachten

Battleforge verbindet Sammelkartenfieber mit bunter Echtzeitstrategie

Kostenlose Spiele mit Itemverkauf sind eigentlich bislang nur in Asien sehr erfolgreich gewesen. Dort schafft es Electronic Arts sogar bei einem Fussballspiel wie FIFA Menschen von dem Sinn solcher Geschäfte zu überzeugen. Eine leicht erhöhte Laufgeschwindigkeit will durch den Kauf eines teuren Markenschuhs im Online-Shop gegen Bares erworben werden – dafür kostet das Hauptprogramm bei solchen Titeln dann aber weniger oder nichts. Manche Online-Rollenspiele in Fernost kennen auch schon dieses Prinzip.

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Die Elemente blasen zum Kampf à la carte

Einen solchen Weg geht das vormalige Vollpreisspiel ->Battleforge von EA Games. Das von dem Studio -> EA Phenomic entwickelte Multiplayer-RTS ist nun in einer Free-to-Play-Version kostenlos zum Download erhältlich. Phenomic hatte sich mit den sagenhaften Mischungen aus Rollenspiel und Echtzeitstrategie in den Titeln der ->Spellforce-Reihe einen Namen gemacht. Vor Kurzem hoben die Ingelheimer mit einem comicbunten Sammelkarten-Strategiespiel eine vollig neue Spielrichtung aus der Taufe. Gegen Spielpunkte erwirbt man bei Battleforge neue Monster und Zauber auf Karten, die direkt in das Spiel eingebracht werden können.

Im Grunde eine bestechende Idee, hatten doch Jahre zuvor schon Jugendliche für ein Kartenspiel wie ->Magic – The Gathering eine Unmenge an Taschengeld über die Ladentheken geschoben, auf der Suche nach seltenen und besonderen Karten. Immer wieder bedienten sich Kartenspiele und Spiele mit Sammelfiguren desselben Mechanismus. Dieser Sammeltrieb, ausgelöst von dem Drang, bessere Karten für die Spielpartien zu besitzen, sollte auch bei Battleforge ziehen – ob das glückte, ist noch nicht ganz nachvollziehbar. Vermutlich wird man zu einer Beurteilung auf den Geschäftsjahresbericht von EA im Frühjahr 2010 warten müssen.

Böse Zungen behaupten nun, dass die schleppenden Verkäufe des Spieles EA zu dem Schritt bewogen hätten, das Spiel als Free-to-Play-Version auf den Markt zu werfen. Sicherlich ist besonders für den europäischen Markt die Optik sehr gewöhnungsbedürftig, wirkt sie doch schrill und übertrieben bunt – offenbar Zugeständnisse an den asiatischen Markt.

Die frei downloadbare Version jedenfalls ist ohne Einschränkungen spielbar und verfügt auch über die nötigen Spielkarten. EA und Phenomic erhoffen sich wohl, jetzt über den Verkauf neuer Kartensets ihr Geld zu verdienen und gleichzeitig die Spielerbasis zu verbreitern. Umfangreiche inhaltliche Updates sollen regelmäßig folgen. Dass dieses Versprechen nicht leer gewesen ist, zeigte der erste inhaltliche Patch vom 3. Juni 2009.

Abgesehen von der Optik, die Geschmackssache ist, steckt jedoch unter der Haube ein faszinierendes, wenn auch etwas hektisches Strategiespiel. Es lebt von den zahlreichen Möglichkeiten, Fähigkeiten und Einheiten für ein Gefecht zu kombinieren. So können beileibe nicht alle verfügbaren Karten mit in die Schlacht genommen werden, wodurch viele verschiedene Taktiken denkbar sind. Mehrere verschiedene Zauberströme zu nutzen, erfordert die kluge und vorausschauende Kombination nicht nur der Karten, sondern auch der Manaquellen auf dem Spielfeld.

Strategen ist das Spiel in jedem Fall ans Herz zu legen – insbesondere, wenn ein Game so preiswert daherkommt. Bei einem so innovativen Konzept – jedenfalls für europäische Verhältnisse – nicht wenigstens zum testweisen Monsterschlachten anzusetzen, wäre unverzeihlich.

Ein Gedanke zu „NEWS: Kostenloses Monsterschlachten“

  1. Allerdings scheint sich ein Haken herauszustellen, seit ich das Spiel einige Tage als Free-To-Play zu spielen versuche. Offenbar werden Käufer der Originalversion so stark bei der Zuteilung von Serverslots bevorzugt, dass in Stoßzeiten an ein Spielen nicht zu denken ist. Wer also berufstätig ist oder tagsüber einen anderen Lebenssinn hat als Gaming, der dürfte ein Problem haben, mit der freien Version überhaupt jemals spielen zu können. Schade. Ein dickes Minus für fehlleitende Werbeversuche durch EA und Phenomic.

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