NEWS: Widerhall der Spielerseele

Im Science-Fiction-Experiment ‚Echo‘ fordert die Spieler ihr eigener Spielstil heraus – wieder und immer wieder

Durchs dunkle All gleitet ein sperriger Kasten. Riesig von seinen Dimensionen und durch größere wie kleinere Einschläge ramponiert, schwebt er da. Ruhig, regungslos, wie tot scheint der Quader, und doch eindeutig nicht natürlich, seinen rechtwinkligen Strukturen nach zu urteilen. Das zieht geradezu unwiderstehlich die menschliche Neugier an.

Im Spiel ->Echo, das die Kopenhagener Entwickler ->Ultra Ultra auf ->Steam Greenlight angekündigt haben, bildet die Forscherin En die Vorhut, um ihn zu erkunden. Nur über Funk nach draußen verbunden, dringt sie vorsichtig in den Klotz ein. Drinnen erwartet sie eine Überraschung, als eine Energiequelle anspringt und sich aus der Dunkelheit ein weiß strahlender Kristallpalast herausschält. Wer ihn erbaut hat und wofür, bleibt rätselhaft. Dann erlischt plötzlich alle Helligkeit wieder. Als nach einiger Zeit das Licht wieder erstrahlt, steht En vor einem Abbild von sich selbst.

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Einmal in den Quader eingedrungen, wird die Hauptfigur namens En mit Echos ihrer eigenen Handlungen konfrontiert. (ECHO Gameplay Trailer | Kanal Ultra Ultra via Youtube)

Es imitiert sie exakt, tut genau, was sie zuvor getan hat, mit nur einem Schönheitsfehler… es versucht sie zu töten. Irritiert wehrt sich die Forscherin gegen ihr zweites Ich und überwältigt es schließlich. Das Licht erlischt und springt zum dritten Mal wieder an. In diesem Zyklus steht En nun vor zwei Kopien von sich selbst, die nun auch noch gelernt haben, wie sie zu kämpfen.

Das faszinierende Experiment ->Echo macht also das Verhalten der Spieler zu ihrer eigenen persönlichen Herausforderung. In jedem Zyklus gewinnt das System neue bedrohlich Fähigkeiten aus den Handlungen von En. Dafür soll die Spielengine hinzulernen und die Aktionen der Spieler spielmechanisch assimilieren. Auf dem Weg in die Geheimnisse des Weltraumquaders hinein könnte sich so eine höchst individuelle Spielerfahrung ergeben, je nachdem welchen Spielstil die Spieler verfolgen. Wer wild um sich schießt, könnte ebenso ein Problem bekommen wie der, der lange hinter Deckungen herumschleicht.

Die Protagonistin trifft nicht nur auf Kopien von ihr - sondern auch auf Abbilder der Spielweisen der Spieler. Ein faszinierendes Konzept, das eine flexible K.I. erfordert (Abb. Marketing Webseite Entwickler)
Die Protagonistin trifft nicht nur auf die Kopien ihres Selbst, sondern auf Abbilder der Spielweisen der Spieler. Ein faszinierendes Konzept, das eine flexible K.I. erfordert (Abb. Marketing Webseite Entwickler)

Wenn diese Versprechungen erfüllt werden, dann tritt jeder Spieler eigentlich nicht gegen das Spiel, sondern vorwiegend gegen sich selbst an. Jeder muss seine gewohnten Spielweisen erst hinterfragen und dann durchbrechen. Ein wirklich innovatives Spielkonzept kommt da auf uns zu, das die Eigenschaften des Mediums, verschiedene Spielertypen und Spielweisen so ernst nimmt, dass es sie ins Spielgeschehen reflektiert.

Dazu aber müssen die Entwickler es schaffen, eine flexible, adaptive Künstliche Intelligenz zu erschaffen. Sie darf das Spielgeschehen nicht repetitiv und vorhersehbar werden lassen. Dann könnte sie zur Erkundung neuer Spielweisen animieren, gerade indem die Entwickler Kontrolle über den Spielverlauf abtreten. Faszinierend multiperspektiv, verspricht ->Echo daher verschiedenartigste Let’s Plays durch die Spieler hervorzubringen, die vielleicht sogar zu neuen wissenschaftlichen Erkenntnissen über Spielweisen führen werden.

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