NEWS: Höllisches Spielprinzip

Degradiert Electronic Arts „Dante’s Inferno“ zu einem Groschenroman?

Schon ein paar Mal wies KEIMLING auf den narrativen Hoffnungsträger ->Dante’s Inferno hin, der die Göttliche Komödie des Dante Alighieri thematisiert ( siehe -> NEWS: Go to Hell ). Das Actionspiel führt den Spieler direkt durch die Kreise der Hölle, um die Geschichte der sich läuternden Hauptfigur zu erzählen.

Diese namentlich in dem Stück Weltliteratur nicht genannte Person stellt sich zahlreichen höllischen Widerständen, denn der Held ist auf der Suche nach seiner Liebsten. Am Ende erkennt er jedoch – zumindest in der Buchvorlage aus dem späten Mittelalter, dass er aus den falschen Gründen aufgebrochen ist.

Electronic Arts hat nun einen neuen Trailer veröffentlicht, der die Hauptfigur in Spielsituationen zeigt – für schwache Nerven ist die Inszenierung der Hölle allerdings nicht zu empfehlen. Allerdings ist offenbar die Mechanik des Spieles – wie befürchtet – nicht dazu geeignet, den komplexen literarischen Stoff zu transportieren.

Scheinbar verlassen sich die Entwickler von ->Visceral Games, die bereits das erstklassige Horrorspiel ->Dead Space veröffentlichten, zu sehr auf simple Actionkloppereien mit ebenso überdimensionalen Kloppinstrumenten wie gigantischen Höllengegnern.

Das ist sicherlich alles ganz eindrucksvoll, dennoch fragt man sich, wie in diesem hektischen Actionrahmen noch etwas von der sekundären, hintergründigeren Erzählebene in das Spiel übertragen werden soll. Der KEIMLING fürchtet sich ein wenig vor einem Spiel, das sich ähnlich wie ->Mirror’s Edge vor einem erzählerisch erstklassigen Szenario entfaltet. Allerdings wurde dort keine interessante Geschichte erzählt, die Welt blieb oberflächliche Staffage, weshalb das Spiel kaum den Geist seines totalitären Szenarios atmete. Da wäre mehr drin gewesen. Das Parkours-Spektakel Mirror’s Edge entstammt auch aus dem Hause EA.

Hoffentlich handelt es sich daher bei dem Action-Gekloppe, das ähnlich wie God of War anmutet, nicht um den einzigen Spielinhalt. Viel von der wunderbaren literarischen Vorlage wäre als konsoliger Action-Einheitsbrei verschenkt. Damit könnte sich die temporeiche Inszenierung als Action-Adventure narrativ gesehen als höllisches Spielprinzip erweisen, das die hintergründigen Erzählebenen einfach auslöscht.

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